[Bericht von Heike]

Als wir uns über unsere Jahresfahrt 2008 unterhielten stand relativ schnell fest: Es sollte eine mehrtägige Reise in die Alpen werden.

Nachdem wir unsere Termine sortiert und verglichen hatten, sollte es die Woche vom 05. – 12.07.2008 sein. So machten wir uns auf die Suche nach einer passenden Unterkunft. Die Entscheidung fiel auf ein Ferienhaus in Reschen, in dem alle OWL-Biker und deren Gäste ausreichend Platz fanden und dass an unserem Wunschtermin auch noch frei war. Also machten wir diesen Termin fest, und freuten uns aufs Alpenglühen 2008.

Nach und nach kamen auch alle anderen Termine ans Tageslicht, und was mussten wir feststellen? Das Jahrestreffen des Banditforums, das in diesem Jahr im Harz stattfand, fiel genau in unsere Reisezeit.

Nur, ein Jahrestreffen im Harz ohne die OWL-Biker? Das konnte nicht sein!

Jetzt galt es nur zu klären ob auch das Ferienhaus eine Woche später noch frei war. Per Mail fragten wir bei Franz in Reschen an ob wir auch eine Woche später kommen können, wir hatten Glück und somit stand fest, dass wir vom 12. – 19.07.2008 Südtirol unsicher machen würden.

Auf jedem der kommenden Stammtische war unsere Reise jetzt Thema Nr. 1, es wurde über Routen gefachsimpelt, und wer mit wem, wohin und überhaupt fährt. Alle hatten sich  im übrigen entschieden, den Weg in die Alpen per Auto (Maschinen auf dem Anhänger) hinter sich zu bringen.

Familie Meyer startete bereits ein paar Tage vorher, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, da Frank noch ein paar Kunden in Bayern besuchen wollte.

[Eingeschoben von Frank]

Nachdem die Kundenbesuche erledigt waren, fuhr ich mit Erika nach Zell am See im Großglocknergebiet. Dort erkundeten wir die Gegend mit den Bikes. Die Großglockner – Hochalpenstraßen ist schon ein absolut geiles Stück der Alpen, dass wir nur jedem empfehlen können- die Maut lohnt sich wirklich! Eine Übernachtung, dann ging es weiter nach Reschen. Am Donnerstagmittag mit Franz Kontakt aufgenommen, das Haus bezogen, im weiteren Samnaun und die nähere Umgebung erkundet und auf den Sonnabend gewartet. Wir hatten schließlich Urlaub!

[Bericht von Heike]

Am Freitagnachmittag war es dann soweit. In Porta bei Heike + Kai trafen sich Winnetou, Stefan und Brocki. Das Verladen der Maschinen auf die Trailer ging dank vieler helfender Hände ruck-zuck. Klamotten wurden verstaut, es gab noch eine kleine Stärkung und dann ging es los - Richtung Süden. Am Autohof Guxhagen warteten wir auf Andy, Doris und Bobby, die auch relativ pünktlich eintrafen. Natürlich gab es noch die rituelle Raubtierfütterung bei McDonalds - das Frettchen wäre uns sonst wahrscheinlich verhungert. Frisch gestärkt ging es dann im Konvoi los, die Autobahn war zwar voll, aber wir rollten ohne Stau durch. Irgendwann landeten wir nach kurzen Stopps (Kaffee, Toilette, Rauchen, Tanken, Fahrerwechsel) morgens früh in Österreich, wo wir an einer Tanke mit Kaffeebar ein kleines Frühstück einwarfen. Auf ging es zur letzten Etappe, und was soll ich sagen, es regnete. Um 7.00 Uhr kamen wir in Reschen an, und da die Meyerei den Weg für uns ausgeschildert hatte, freuten wir uns alle innerhalb der nächsten Stunde in weichen Betten zu liegen. Woran es lag lässt sich heute nicht mehr klären, vielleicht waren die Schilder zu klein, vielleicht waren wir alle nur ein wenig müde, wer weiß…

Nach einigen Wendemanövern entdeckten wir das Ferienhaus, an dessen Balkon unsere Fahne wehte. Wir waren dem Ziel so nah und doch so weit entfernt, zu Fuß waren es nur etwa 200 Meter eine steile Straße rauf, aber mit den Gespannen war uns das zu gefährlich. Also wendeten wir noch einmal und fuhren einen größeren Bogen den Berg hinauf und kamen tatsächlich heil und unversehrt an.

Vor dem Haus machten wir so viel Lärm, dass selbst Frank + Erika wach wurden. Es gab eine fröhliche Begrüßung. Schnell wurden die Maschinen abgeladen und jeder bezog sein Zimmer, die Dank Frank auch alle schon ein Namenschild an der Tür hatten. Einige setzten sich zum Frühstück, andere gingen erstmal ins Bett um ein wenig Schlaf nachzuholen. Mittags kam Leben ins Haus, Casi, Melli und Simon trafen ein und wurden mit lautem Hallo begrüßt, genau so, wie wenig später auch Dirk und Katrin, die schon eine Woche in Ehrwald Urlaub gemacht hatten. Jetzt waren wir komplett.

Alle mitgebrachten Lebensmittel wurden in den vorhandenen Kühlschrank und in die Kühltruhe sowie der Speisekammer unter der Treppe verstaut. Ein Einkaufszettel wurde geschrieben und schon ging es ab zum Supermarkt um die fehlenden Sachen einzukaufen. Das Ferienhaus hatte alles an notwendiger Ausstattung was wir brauchten. Sogar den gewünschten Holzkohlegrill hatte Franz uns besorgt, den haben wir dann auch am gleichen Abend eingeweiht und unseren Vermieter Franz zu einer deutschen Bratwurst, einem Steak und einem Bier eingeladen.

Leider spielte der Wettergott noch nicht so richtig mit. Wir hatten in den ersten 3 Tagen viel Regen und das Motorrad fahren machte nicht wirklich Spaß, also taten wir etwas für unser leibliches Wohl und relaxten ein wenig. Abends wurde Karten gespielt, die Laptops mit den Tourenplanern standen auf den Tischen, es wurden Touren besprochen und dabei der eine oder andere Schnaps vernichtet. Da am Sonntag fast alle in Samnaun waren, hatten wir ja einen guten Vorrat angelegt.

Am Dienstag war es dann soweit, der Himmel so wie man ihn sich im Juli vorstellt, strahlend blau. Schnell waren die Möps trocken gelegt und nach einem super Frühstück ging es dann um 10.00 Uhr in kleinen Gruppen los in Richtung Tankstelle um dann die Touren zu starten. Für unsere Truppe (Heike, Kai, Dirk, Stefan, Frank und Andi) begann die Kurvenorgie auf dem Weg zum Flüelapass, wo wir unsere erste Pause machten, hier oben lagen ca. 10cm Schnee und die Luft und Landschaft waren atemberaubend. Anschließend ging es weiter mit dem Kurvenräubern zum Albulapass wo wir Mittagspause machten. Leider gab es hier auch für zwei von uns einen kleinen Sonnenbrand – und das völlig kostenfrei! Jetzt ging es über den Berninapass nach Livigno zum zollfreien Tanken, der Liter Super kostete hier nur 1,07 €. Natürlich wurden auch noch alkoholische Getränke für den Abend gekauft. Von hier aus sollte es eigentlich durch den 6 km langen Tunnel zum Ofenpass gehen. Wir mussten die Tour allerdings umplanen, ich bekomme in Tunneln Platzangst. Also ging es über den Passo de Eira und Foscago zum Umbrailpass. Hier legten wir noch mal eine kleine Pause ein.

Kai, Frank, Dirk, Stefan und Andi fuhren die letzten 3 km zum Stilfser Joch hoch. Hier wurden ein paar Patches gekauft. Das war eine recht lustige Angelegenheit, denn jetzt wurde erst mal ordentlich gefeilscht. Nachdem die Patches gekauft waren, ging es zurück zum Umbrailpass wo ich (Heike) auf die Anderen gewartet hatte. Von hier aus machten wir uns dann auf den Heimweg. In Santa Maria Val Müstair gab es noch ein kleines Highlight, Kai lotste uns ein kleines Stück über Kleinststraßen, wo eine Fußgängerin zur Seite sprang als sie die Gruppe von Motorrädern auf sich zukommen sah. Ein toller Tag ging bei gemütlichem Zusammensitzen zu Ende.

[Eingeschoben von Frank]

Erika, Claus, Casi und ich verbrachten den Tag ähnlich, nur konnten wir den Tunnel von Livigno Richtung Ofenpass benutzen. Der Umbrailpass und das Stilfser Joch waren zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen.

[Bericht von Heike]

Mittwoch auf zum Gletscher: Heute war wieder bestes Motorradwetter, also rauf aufs Motorrad und los ging es über Reschen - Kaunertaler Gletscherstraße - Piller Höhe - Hahntennjoch - Flexenpass – Arlbergpass - Ischgl - Galtür – Reschen. Als erstes ging es über die Kaunertaler Gletscherstraße (10 € Maut), zuerst am Gletschersee entlang und dann über einige Kehren zum Gletscher. Hier haben wir uns erst mal die Beine ein wenig vertreten, bevor es wieder an die Rückfahrt ging. Es folgte dann die Piller Höhe. Hier aus hatte man einen sehr schönen Blick ins Inntal. Es ging weiter Richtung Imst, wo wir ein schönes Lokal fanden um ein wenig Nahrung aufzunehmen. Frisch gestärkt ging es dann zum Hahntennjoch weiter. Die Passstraße ist direkt an und in den Fels der Alpen gebaut worden, die Leitplanken sind aus Holz. Die Straße ist einfach nur ein Traum. In Häselgehr wurde die Tour dann etwas umgeplant. Geplant war über Au und Bludenz die Silvretta zu befahren. Aus Zeitgründen haben wir uns entschieden über den Flexenpass und Arlbergpass nach Pians zu fahren. Von hier aus sind Kai, Stefan, Frank und Andy die Silvretta bis zur Mautstelle gefahren. Von dort sind sie wieder zurück nach Pians, wo Doris und ich bei einem Eis auf die Männer warteten. Nach einer kleinen Pause ging es dann über den Reschenpass zum Quartier. Am Abend dann zum Pizza essen und schon wieder war ein toller Tag zu Ende…

[Eingeschoben von Frank]

Die gleiche Crew wie am Dienstag wollten heute ein paar Kilometer mehr schaffen. Umbrailpass hoch, weiter zur Stilfser Passhöhe – kurze Pause. Stilfser Joch runter Richtung Bormio, von dort den Gaviapass unter die Räder genommen. Erika + ich fanden diesen super, Claus + Casi waren nicht so begeistert. Nun gut, zugegebener Weise war die Strasse unter aller Sau, aber das Gesamtpaket ist phänomenal!!! Darüber möge sich jeder aber seine eigene Meinung bilden. Tonalepass und Apricapass bis nach Tirano. Dort verlor ich zum ersten Mal etwas die Orientierung, aber Casi hatte ja sein Navi dabei. Die Südrampe den Berninapass hoch (den hatten wir gestern ja ausgelassen) und wieder nach Livigno rein. Einkaufen, tanken und die schwere Entscheidung, ob der Rückweg durch Tunnel oder über wieder über Stilfser Joch + Umbrail gehen sollte. Im Anbetracht der Zeit entschieden wir uns, den Tunnel zu benutzen. Es sollte jetzt also etwas schneller gehen, ich hatte im Tunnel fast die ganze Zeit mindestens 140 Km/h drauf. Dann Ofenpass, Müstair, Mals nach Reschen und dort direkt zur Pizzeria, wo die anderen schon auf uns warteten. So ging ein schöner Tag zu Ende. Leider war es auch das Ende des guten Wetters. Donnerstag + Freitag machten Erika+ ich noch ein paar kurze Trips in die Umgegend und damit war der Urlaub auch schon (fast) zu Ende.

[Bericht von Heike]

Donnerstag: Regen, Gewitter und etwas Sonne: Heute Morgen war es etwas bewölkt und die Sonne kam nur zögerlich raus. Nach kurzem hin und her entschieden wir uns aber doch für eine kleine Runde über den Ofenpass um dann in Samnaun noch schnell ein paar Mitbringsel einzukaufen. Leider kamen wir kurz vor der Passhöhe des Ofenpasses in einen sintflutartigen Regenschauer, also rechts ran und ab in die Regenkombis. Auf der Passhöhe fuhren wir in eine richtig heftige Gewitterwand die uns zu einer Pause zwang. Nach einem kleinen Stück fanden ein kleines Cafe, und nahmen erst mal warme alkoholfreie Getränke zu uns. Ca. eine Stunde später hörte der Regen auf und wir konnten weiterfahren. Es ging weiter über Zernz - Susch - Lavin - Scoul Richtung Martina. Es gab auf diesem Abschnitt der Tour zwar keinen Regen mehr, aber die Straßen waren nass und Motorradfahren machte so nicht wirklich Spaß. In Martina angekommen entschieden wir uns nicht mehr nach Samnaun zu fahren denn es fing wieder an zu nieseln. Also fuhren wir über die Norberthöhe Richtung Nauders, hier war die Straße trocken und wir konnten es noch mal richtig fliegen lassen. Die Kehren haben richtig Spaß gemacht und wir wurden für den Regen und das Gewitter am Ofenpass entschädigt. Von Nauders ging es dann weiter zurück nach Reschen.

[Bericht von Kai]

Freitag: Letzter Tag: Heut war die letzte Chance noch ein paar Kurven zu räubern und die nahmen Katrin, Dirk, Stefan und Kai wahr, wir wollten zur Silvretta, doch dieses mal wollten wir sie von der „richtigen Seite“ aus befahren. Also machten wir uns auf den Weg Richtung Arlberg um dann kurz vor Bludenz Kurs auf die Silvretta Hochalpenstraße  zu nehmen. Die erste Überraschung erwartete uns am Arlbergpass. Hier fand gerade ein Ferrari Treffen statt. Natürlich wurden die flachen Roten aus Maranello auch von uns bestaunt und fotografiert. Nachdem wir die Mautstelle hinter uns gelassen hatten, ließen Stefan und Kai es etwas fliegen und gingen auf die Jagd nach Gummikühen. Nachdem diese erlegt, und (oben auf dem Parkplatz) fachgerecht Ausgeweidet wurden, stärkten wir uns erst einmal. Die Rückfahrt über Galtür und Ischgl war Landschaftlich sehr schön, wurde fahrerisch allerdings immer nur dann spannend, wenn wieder mal irgendein Vierbeiner auf der Straße herumturnte. So fuhren wir dann recht gemächlich zurück nach Reschen und genossen noch einmal das schöne Wetter und die beeindruckende Landschaft.

Heike fuhr heute noch einmal die für vorherigen Tag geplante Tour über den Ofenpass, diesmal ohne nass zu werden. Auch Fam. Meyer drehte noch eine kleine Abschiedsrunde um den See. Melli, Doris, Claus, Casi, Andy und Simon gingen noch einmal auf Cache - Suche, waren aber trotz aller Bemühungen erfolglos. Winnetou machte noch einen Einkaufsbummel in Samnaun um die restlichen Mitbringsel zu besorgen. Am Nachmittag haben wir alle gemeinsam die Motorräder auf die Anhänger geladen und das Gepäck in den Autos verstaut. Abends gab es dann noch etwas zu feiern: die Geburtstage von Kai und Claus und ab Mitternacht den Geburtstag von Dirk. Die 3 hatten für Essen, Trinken und gute Laune gesorgt. Um ca. 1.00 Uhr haben sich die ersten (Kai, Heike, Stefan, Winnetou, und Claus) auf den Heimweg gemacht.

Die Truppe war dann gegen 7.00 Uhr in Guxhagen auf dem Autohof, hier haben wir noch gemeinsam bei McDonald gefrühstückt. 1 Stunde später wurde Claus Bandit vom Anhänger genommen, denn Claus fuhr die letzten 230km im Regen in Richtung Celle. Von hier meldete er sich gesund und müde gegen 10.00 Uhr. Stefan fuhr von Guxhagen auch direkt nach Hause in den „Pütt“ und meldete sich von zu Hause aus zurück. Wir brachten Winnetou heim in seinen Wigwam um dann schnurstracks nach Porta zu fahren wo wir um 10.00 Uhr wohlbehalten aufschlugen.Die anderen Alpenfahrer sind auch alle wieder wohlbehalten in der Heimat angekommen.

Alles in allem war es eine Runde Sache, die wir sicher 2010 wiederholen werden.

 

   
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