Eine Woche im Biker – Hotel…

Da das Buch „Eine Woche im Biker-Hotel“ vom Kuhjoten uns alle begeistert hatte, beschlossen wir den Geschichten einmal auf den Grund zu gehen, und buchten uns zur 1. Bikerweek 2012 im Schönauer Hof im schönen Lechtal ein.

Wir, dass waren Katrin, Dirk, Winnetou, Dirk, Alex, Heike und ich (Kai).

Am 15.06. war es soweit die Anhänger wurden beladen, und von Hamburg aus starteten Katrin und Dirk in Richtung Herford um dort Jester incl. Gepäck und Mopped einzusammeln. Heike, Winnetou und ich fuhren über Düsseldorf um dort Alex mitzunehmen. Katrin und Dirk übernachteten in Herford bei Vera und Jester, Heike, Frank und ich schliefen bei Alex, denn Samstag sollte es sehr früh los gehen.

Samstag morgen um 5:30 Uhr war für das Düdorf Team als Abfahrtszeit ausgemacht worden………

Wir rollten tatsächlich um kurz vor 6:00 Uhr, fast pünktlich, los (Ja, auch ich war im Auto. Sogar Wach!!!!!!). Offensichtlich funktionierte das bei der „Herford Fraktion“ ähnlich gut, denn wir trafen fast zeitgleich, nach fast 550km Autobahn, auf der Raststätte Illertal ein. Nach dem üblichen großen Hallo und ein paar Frotzeleien machten wir uns auf die letzten Kilometer, denn das Biker – Hotel erwartete schließlich die OWL – Biker.

Gegen 15:00 Uhr trafen wir, natürlich bei Kaiserwetter, im Schönauer Hof ein, und wurden von Elke und Kai superfreundlich begrüßt. Schnell wurden die notwendigen Formalitäten ausgefüllt, und die Zimmer bezogen. Da wir alle (außer dem Müller Dirk und seiner Katrin) im 3.Stock untergebracht waren, und leider kein Aufzug vorhanden war, wurde der „Erstbezug“ der Zimmer eine ganz schöne Plackerei. Aber auch das haben wir, wenn auch knapp, überlebt. Als letztes wurden die Mopeten von ihren Fesseln befreit, und danach gab es für alle die wohlverdiente Dusche und eine Mütze Schlaf.

Nach unserer Mittagssiesta haben wir unser erstes Bier, bei traumhaftem Wetter, auf der Terrasse mit Blick auf die Lechtaler Alpen genossen.

 

 

Nach dem sehr guten Abendessen wurden in der Kellerbar die Tourguides vorgestellt, und Kai erzählte sehr launisch nach welchen Regeln im hier Biker – Hotel gefahren wurde…..

Nach dem obligatorischen Obstler war für uns der Abend schon recht früh beendet, denn die Fahrt steckte allen noch in den Knochen, und am Sonntag wollten wir unsere erste Eingewöhnungsrunde drehen, bevor es ab Montag dann die geführten Touren gab.

 

Sonntag:

 

Sonntagmorgen 8:00 Uhr strahlend blauer Himmel, Temperaturen jetzt schon bei ca. 20 Grad. So soll es sein.

Also auf zum Frühstück, denn die Mopeten scharten auch schon mit den Hufen, und wollten unbedingt ausgeführt werden. Hier konnten wir dann auch jeden Morgen aus 3 Menüs unseren Favoriten für das Abendessen auswählen.

Frisch gestärkt machten wir uns also auf den Weg, aber unser Tatendrang wurde schon ein paar Ortschaften weiter jäh unterbrochen, weil ein paar Himmelskomiker eine Prozession durchführen mussten, und die Straßen dafür gesperrt wurde……..

 

 

Aber auch das Drama hatte irgendwann ein Ende und wir rollen weiter in Richtung Arlbergpass, und von dort weiter über Tobadill, wo mich auf der Abfahrt in einer Kehre unbedingt mein Hinterrad überholen wollte, zur Piller Höhe wo wir Pause machten, und auf der Dachterrasse des Naturpark Hauses in der Sonne gesessen haben leckere Suppen kredenzt bekamen.

 

 

Von hier aus ging es schön Kurvig weiter (die Ideallinie war auf dieser genialen Kurvenstrecke gar nicht zu verfehlen, denn sie war mit Gullideckeln markiert…!!!) in Richtung Fernpass, um von dort aus weiter ins Namlostal zu fahren. Kommentare zu Fernpass an einem Sonntag erspare ich mir und dem geneigten Leser jetzt, aber im genialen Namlostal wurden wir wieder für alles Entschädigt. Hier ließen wir es so Richtig krachen, bevor wir am Ende des Tales wieder auf die eben so geniale Straße durch das Lechtal bogen. Da auch dieses Sahnestück des Straßenbaus eigentlich als Rennstrecke erschaffen wurde, nutzten wir es natürlich auch dementsprechend.

Nach tollen 190km rollen wie am späten Nachmittag wieder in die Tiefgarage des Biker – Hotels, und genossen kurz später das wohlverdiente Bier auf der Sonnenterrasse.

 

 

Nach dem wiederum tollen Abendessen bereiteten wir uns auf den nächsten Höhepunkt des Tages vor…….

EM – Gruppenspiel 3, Deutschland – Dänemark

Logisch, dass das Spiel gewonnen wurde, denn an Tagen wie diesen…. kann einfach nichts schief gehen. Kurz nach dem Spiel gingen dann alle recht zügig auf ihre Zimmer, denn am nächsten Morgen war um 9:00 Uhr Abfahrt. Es sollte mit Kai, unter anderem, aufs Timmelsjoch gehen

 

Montag:

 

Da wir am vorherigen Abend beschlossen hatten, recht früh zu Frühstücken um vor dem Start der Touren nicht noch in Hektik verfallen zu müssen, war also um 7:30 Uhr Essen fassen befohlen……

Nur um irgendwelchen Gerüchten vorzubeugen,

ich war der 2. am Frühstückstisch!!!!!

Noch vor Herrn Müller.

Ok, Alex hat so eine ausgeprägte senile Bettflucht gegen ihn kann man nicht gewinnen…..

Ab 8:30 Uhr kam dann Leben auf im Biker – Hotel, oder besser gesagt auf dem Parkplatz.

Man sah zum ersten Mal wer sich noch in die gleiche Gruppe eingeschrieben hatte, und mit wem man den Rest der Woche zusammen fahren würde. Fotos der verschiedenen Gruppen wurden geschossen (böse Zungen behaupteten es wären „vorher – nachher“ Bilder…) und um 9:00 Uhr ging es dann endlich los.

Kai führte uns durchs Lechtal auf das Hahntennjoch wo , wie besprochen, bis zur Passhöhe „freies Fahren“ angesagt war. Hier wurde dann zum ersten Male die „Hackordnung“ ausgefahren, und Olli zeigte uns allen mit seiner KTM 950 SMT wo Bartel den berühmten Most holt. Gesehen haben wir selbigen leider nie, denn Olli war so schnell….., aber lassen wir das.

Vom Hahntennjoch aus fuhren wie über kleine, winklige Strassen zum Kühtaisattel wo es auch die erste Kaffeepause geben sollte.

Hier wurden die Gruppen dann noch einmal neu eingeteilt, denn ein ganz spezieller Pilot aus der zweiten Gruppe, die auch aufs Timmelsjoch fuhr und von Wolfgang geführt wurde, beschwerte sich vehement, dass es in seiner Gruppe viel zu langsam für ihn zugänge. Wir beschlossen dann uns in die vermeintlich langsamere Gruppe ein zu reihen, was sich als Goldgriff erweisen sollte, denn die beiden Paare mit ihren BMWs passten wie die Faust aufs Auge zu uns, und es schien als ob wir uns gesucht und gefunden hatten.

Aber wie alles im Leben hatte auch dieses einen Haken, ich sollte in der Gruppe nun den Lumpensammler spielen, und durfte von diesem Moment an  die gelbe Deppenweste tragen…… (wir hatten ja auch nur 35 Grad!!!)

Wie dem auch sei, als diese organisatorischen Dinge dann endlich erledigt waren führte Wolfgang uns über kleine kurvige Sträßchen zur alten Brennerstraße wo wir auf der letzten Tankstelle vor Italien die Fässer noch einmal mit dem preisgünstigeren, östereichischen Fusel gefüllt haben.

Hier lieferte Katrin dann noch einmal einen Beweis für ihr phänomenales Gehör ab, und teilte Jester mit, dass bei ihm, besser gesagt bei seinem Hinterreifen, die Luft raus ist. Nach kurzer Suche fanden wir dann auch eine wunderschöne Spaxschraube im fast neuen BT16. Leider scheiterten alle Versuche den Pneu mit Reifenpilot wieder richtig dicht zu bekommen, und so brach Jester die Tour ab und fuhr zurück in s Hotel, wo Siggi sich umgehend ans Telefon hing und einen neuen Hinterreifen organisierte, der am Dienstag morgen in Imst montiert werden konnte.

Wir anderen rollten mittlerweile weiter in Richtung Sterzing um von dort aus über den Jaufenpass ins Paseiertal zu gelangen.

Auch am Jaufenpass war freies fahren bis zur Passhöhe angesagt. Und wieder „prügelten“ sich 9 Motorräder und ihre Treiber um die besten Positionen für den „wilden Ritt“ nach oben. Da mir das ganze zu gefährlich erschien, überholte ich die ganze Truppe und fuhr vorne weg.

Oben angekommen war dann Mittagspause und es wurde sich mit Würstchen, Kuchen, und was es noch so gab gestärkt, die geniale Aussicht genossen und noch einmal Kräfte gesammelt für die Anfahrt zum Timmelsjoch.

  

Nun ging es die schön geschwungene Abfahrt von Jaufenpass hinab nach Sankt Leonhard, und von dort aus direkt aufs Timmelsjoch. Oben auf der Passhöhe angekommen merkte man dann doch, dass einem schon gute 200km Passfahrten bei guten 30 Grad Hitze in den Knochen steckten. Kurzum wir genossen zwar die wiederum grandiose Bergwelt, waren aber auch schon kaputt und es taten die ersten Hintern weh…..

  

Die Abfahrt in Richtung Sölden war dann eher teuer (Maut) als spektakulär. Irgendwo wurde dann auch noch einmal getankt und eine kurze Pause eingelegt, bevor wir über Imst und dem Hahntennjoch zurück ins Lechtal fuhren.

Im Hotel angekommen vorsorgten Siggi und Patrik umgehend die schlimmsten Wunden die wir uns während den 350km gefahrenen Kilometern zugezogen hatten. Der Flüssigkeitshaushalt wurde schleunigst ausgeglichen.

Die beiden brachten Bier und Radler!!!

Auch dieser Abend ging nach einem guten Essen, ein paar Bieren und Willi`s recht früh zu Ende, denn am nächten Morgen stand die Silvretta Hochalpenstraße auf dem Plan.

 

Dienstag:

 

Um 9:00 Uhr hieß es wieder: Gentlemen start your engines, und unser Tross machte sich, bei wiederum tollem Wetter, auf den Weg in Richtung Warth um über den Hochtannbergpass das Furkajoch zu erreichen, wo wir unserer erste Pause einlegten. Schon die Anfahrt zum Joch war ein Kurventraum, der erst oben auf der Passhöhe zu Ende ging.

Hier trafen wir auch noch die vor uns gestartete Truppe um Kai, die ihre Pause gerade beendet hatte und gerade im Begriff war zu starten.

 

 Wir hatten gerade alle unsere Getränke, Fluppen usw. am Start, als es plötzlich rumpelte und ein Schneebrett kurz vor der Passhöhe auf die Straße, auf der wir gerade hochgefahren waren, rutschte und diese damit erst einmal unpassierbar war. Wir bewaffneten uns mit unseren Fotoapparaten, und die Betreiber der Futterbude griffen zu den Schaufeln um der weißen Pest zu Leibe zu rücken.

Nach einer halben Stunde läutete Wolfgang dann die Weiterfahrt ein, und über kleine kurvige Straßen rollten wir weiter in Richtung Montafon. Kurz vor der Mautstelle zur Hochalpenstraße bekamen unsere bis dato schon wieder gut durchgesessenen Hinterteile endlich eine Pause, die Kehlen bekamen was zu trinken, ein paar Müsli oder Schokoriegel (je nach Glaubensbekenntnis) wurden eingeworfen und nicht zuletzt wurden die Tanks wieder gefüllt.

 

An der Mautstelle angekommen zahlte Wolfgang für alle, und da bis zur Bieler Höhe war wieder freies fahren angesagt war, fand ich war es wieder besser die Flucht nach vorne anzutreten als im Pult nach oben zu fahren. Oben angekommen wurden die obligatorischen Bilder vom (ziemlich leeren) Stausee gemacht, und ein Zigarette geraucht, aber die völlig überteuerte aber dafür nicht besonders gute gastronomische Einrichtung blieben uns erspart, denn die Truppe vom Schönauer Hof kannte ein hübsches sehr idyllisch an einem See gelegenes Wirtshaus mit leckerem Essen zu sehr angemessenen Preisen.

Nach dieser Stärkung fuhren wir dann über Galtür und Ischgl an der Heike und Doris Gedenkstankstelle vorbei in Richtung Landeck, und gönnten uns noch einmal die Piller Höhe bevor es über das Hahntennjoch zurück in Hotel ging und wir weitere tolle 310km auf der Uhr hatten.

 

Am Hotel angekommen wurden erst die Mopeten vollgetankt, und danach genossen wir das „Feierabend Bier“ vor dem Hotel und schauten den Mädels beim Moped putzen zu……

 

Heute war der allerseits beliebte Grillabend, und Kai hatte schon den Grill angefeuert, und brutzelte leckere Leichenteile über glühender Kohle für uns...

Ein (sehr zweifelhafter) Höhepunkt des Abends war sicherlich unser Erstkontakt mit dem (bei einigen Stammgästen unverständlicher Weise beliebten) Alpen Tequila. Es handelt sich bei dieser „Traumkombination“ um eine kleine Salamischeibe, auf der geriebener scharfer Rettich drapiert war, und auf einem Glas kredenzt wurde in dem irgendetwas aus der Gattung Jettreibstoff war. Da für den nächsten Morgen die Königsetappe auf das legendäre Stilfser Joch auf dem Plan stand beließen wir es bei dem einen Alpen Tequila und verzogen uns in unsere Betten.

 

Mittwoch:

 

Heute würde Wolfgang uns also auf das legendäre Stilfser Joch führen. Der mit 2757m zweithöchste asphaltierte Alpenpass ist vor allem wegen seiner Ostrampe, mit ihren 48 extrem steilen und engen Kehren, berühmt oder auch berüchtigt.

Wie dem auch sei. Da es heute eine längere Tour werden würde starteten wir schon um 8:30 Uhr. Allerdings war unsere Gruppe heute deutlich Übersichtlicher als an den anderen Tagen, da Heike & Katrin eine kurze Runde für sich ausgesucht hatten, Klaus und Kurt auch aufs Stilfser verzichtet haben.

Wie immer wurde das Hahntennjoch als Verbindung in den Süden genutzt und schnell überquert. Die erste Pause legten wir wieder auf der Piller Höhe ein, wo Kai dann ein paar Bilder unserer Gruppe machte.

Weiter ging es Richtung Italien, und da der Reschenpass gesperrt war (und auch bis November wegen Bauarbeiten gesperrt bleibt) mussten wir einen kleinen Umweg über die Schweiz fahren, was den Vorteil hatte, dass jetzt die geniale Norbertshöhe auf unserer Route lag. An der letzten Tanke in Österreich gerade einen Steinwurf von der italienischen Grenze entfernt, wurden sowohl die Benzinfässer als auch der Nikotin- und der Zuckerspiegel wieder aufgefüllt. Der nächste Stopp kam dann gleich einige wenige Kilometer später, da wir natürlich das Pflichtfoto am Reschensee mit dem Kirchturm von Altgraun im Rücken haben mussten.

Nun war aber Schluss mit Lustig, das Stilfser wartete schließlich. Kehre um Kehre, um genau zu sein 48 Kehren, kämpften wir uns nach oben. Kai hatte sich in einer der Kehren platziert und machte Bilder von unseren „Fahrkünsten“ in dem extrem engen Geläuf. Fahrspaß kommt auf der Ostrampe nicht wirklich auf, aber trotz allem gehört sie definitiv zu den „Must have“ Straßen eines jeden (OWL) Bikers. Das Panorama das man während der Auffahrt genießen darf ist allerdings derart Atemberaubend, dass es sich allein dafür immer wieder lohnt dort hinauf zu fahren.

Oben auf der Passhöhe angekommen…. Zirkus, Jahrmarkt, Halligalli ohne Ende…

Wir verbrachten unsere Mittagspause oben in der Tibethütte.

Auch hier bewahrheitete sich wieder die Weisheit, dass Timing alles ist. Wir hatten uns gerade Niedergelassen da begann es zu Regnen. Klasse, im Regen das Stilfser und den, teilweise geschotterten, Umbrail herunter zu fahren gehört mit Sicherheit nicht zu Bikers bevorzugten Tätigkeiten……, aber wie gesagt Timing ist alles. Als wir unsere Spaghettis auf dem Teller hatten hörte es schon wieder auf zu Regnen und die Sonne gab wieder alles, so dass die Straßen wieder halbwegs trocken waren als wir uns in Richtung Bormio in Bewegung setzten.

Nachdem wir uns den Umbrail herunter gekämpft hatten, hier war es nach dem Regenschauer teilweise noch sehr Nass, fuhren wir über Val Münstair wieder zur Norbertshöhe und von dort aus zurück nach Österreich, wo wir dann mit mittlerweile schmerzenden Hinterteilen, den nächsten Tankstopp einlegten.

Kurz vor dem Hahntennjoch, ca. 40 km vor dem Hotel, erwischte Petrus uns dann doch. Es schüttete wie aus Kübeln, und wir „schwuchtelten“ regelrecht über den Pass.

Nein, nicht alle.

Hallelujah, uns wurde ein neuer Regengott gesandt.

Der Müller Dirk fegte den Berg rauf und wieder runter als ob der Leibhaftige hinter ihm her wäre. Auf die Frage hin wo er den Mut her genommen hatte bei diesen Straßenverhältnissen so ein Tempo vorzulegen meinte er in der im eigenen gleichmütigen Art: „Du musst den Reifen einfach mal vertrauen.“ Klar, kein Thema es ging ja auf einer Seite der Straße nur immer ca. 500 – 1000 Meter abwärts……….

Als wir anderen dann auch irgendwann den Berg überquert hatten trauten wir unseren Augen kaum.

Nein, nicht weil Regengott Müller unten auf Huldigungen wartete, sondern weil wir nach der letzten Kehre aus dem strömenden Regen in strahlenden Sonnenschein fuhren.

Die letzten Kilometer auf unserer privaten Lechtal Rennstrecke wurden wieder unter blauem Himmel und auf trockenen Straßen genossen. Nach guten 350km Fahrstrecke und weiß der Geier wie vielen Höhenmetern kamen wir gegen 18:00 Uhr wieder im Schönauer Hof an.

Nach dem Essen stand Live Mucke in der Kellerbar auf dem Programm. Es spielte eine 2 Mann Combo die mit Akkustikgitarren legendäre Rocksongs vergewaltigte. Da die beiden Alpensantanas wirklich nur mit ganz viel Alk zu ertragen waren, wir uns aber zu keinem Vollrausch durchringen konnten verschwanden wir noch vor Mitternacht auf unsere Zimmer. 

 

Donnerstag:

 

Da der Mittwochabend im Biker-Hotel wohl traditionell immer etwas ausschweifender ist, wurden die Abfahrtszeiten für die geplanten Touren auf die Kaunertaler Gletscherstraße für 10:00 Uhr angesetzt.

Heute fuhren wir auch wieder in voller Mann (Frau) Stärke,  und auch Kurt mit Geli und Klaus mit Gabi waren wieder dabei.

Der Start war „wie üblich“. Ein schneller Ritt übers Joch, dann wurde die Piller Höhe zum xendrollfzigsten, und in diesem Jahr letzten, Male bezwungen, und als erste Pausenstation genutzt, bevor es zur Mautstation des Kaunergletschers ging.

Heute fuhren alle 3 Gruppen die gleiche Tour, da sich alle 3 Tourguides während der Auffahrt zum Gletscher an verschiedenen Standorten positionieren wollten um Fahrbilder von allen Teilnehmern zu schießen.

Das war eine tolle Sache.

Es wurde vor der Mautstelle eine Uhrzeit ausgemacht, zu der wir geschlossen wieder abrücken wollten, so hatte jeder die Möglichkeit mehrfach an den Fotostellen vorbei zu Brezeln um das optimale Bild zu bekommen, oder man konnte in der Gletscherspalte wandern, mit der Seilbahn auf den Gletscher fahren,

oder einfach im Gepatschhaus eine längere Pause einlegen, etwas mümmeln, das schöne Wetter und die schöne Aussicht genießen.

Auf der Abfahrt vom Gletscher zum Gepatschhaus ist unser Regengott in einer Kehre wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gekehrt. Zum Glück wurde weder an Mensch (Regengott) noch Maschine etwas beschädigt.

Da sowohl die Piller Höhe als auch das Hahntennjoch eigentlich 1 mal am Tag reichen, wählte Wolfgang heute für den Rückweg die Route über Tobadill, den Arlbergpass und den Flexenpass. Alles geniale Strecken um die Kuh noch einmal richtig fliegen zu lassen, wenn, ja wenn wir kurz vor dem Flexenpass nicht doch noch geduscht worden wären…, zwar nur ein paar Minuten, aber die Straßen waren danach Nass und Glitschig. Nach 240 tollen Kilometern sind wir wieder im Hotel angekommen.

Das wiederum erstklassige Abendessen wurde heute etwas zügiger eingenommen, denn heute gab es das EM – Viertelfinale zwischen Deutschland und Pleiteland. Da Griechenland selbst für diese deutsche Artistentruppe kein ernstzunehmender Gegner war, war die Stimmung hervorragend und jedes Tor (an manchen Tischen jede Chance) wurde mit einer Runde Obstler gefeiert.

Leicht angeschlagen aber mit einem Sieg in der Tasche gingen wir gegen 24:00 Uhr auf unsere Zimmer.

 

Freitag:

 

Da war er schon, der letzte „Fahrtag“ unseres Urlaubs im Biker – Hotel. Wolfgang hatte eine ca. 300km lange Abschiedstour für uns zusammengestellt. Die Rennstreckentour...

Zur Abwechslung verließen wir das Lechtal allerdings nicht in südlicher Richtung über das Hahntennjoch, denn da der  Plansee als Zwischenstopp eingeplant war, konnten wir die Rennstrecke Namlostal noch einmal genießen. In der Nacht hatte es noch geregnet, und die Piste hatte an den schattigen Stücken noch einige feuchte Stellen, was sich aber als überhaupt kein Problem darstellte. Schnell hatten der Regengott und ich den Rest der Truppe hinter uns gelassen, und dann ging es im Tiefflug über diese absolut geniale Strecke. Wie es dort Landschaftlich aussieht wird wahrscheinlich keiner von uns beiden sagen können, aber die Streckenführung ist endgeil.

Von hier aus fuhren wir zum wunderschön gelegenen Plansee, wo die erste Pause eingelegt wurde. Nach dem obligatorischen Latte Macchiato (der sah so gut aus, da wäre ich meiner Coke fast Untreu geworden) machten wir uns auf den Weg zum Oberjoch.

 

Man merkte sofort, wir waren wieder in Deutschland, alles war durchorganisiert. Die Rennstrecke in einem perfekten Zustand und die Streckenführung erstklassig. An den jeweiligen Start bzw. Ziellinien waren auch schon die Streckenposten platziert die jedem Starter sofort nach seinem Qualifinglauf die Rundenzeiten, Höchstgeschwindigkeiten und die Anzahl der im Überholverbot hergebrannten Opfer aufzählten. Selbstverständlich bekamen sowohl die schnellsten, als auch die mit den meisten erfolgreichen Überholvorgängen an Ort und Stelle eine Urkunde überreicht. Es war fast wie früher, bei den Bundesjugendspielen... 
Damit man die Rennleitung nach einem aufregenden Ritt aufs Oberjoch, oder je nach Gusto auch hinunter, nicht lange suchen musste zogen sich die Burschen und Mädels dankenswerter Weise Uniformen an, in denen man sie sofort erkennen konnte…..

 

Von uns wurde keiner mit einer Urkunde bedacht. Es schien, dass sie uns nicht mit in der Wertung haben wollten. Eventuell lag es da dran, dass unser Regengott zu unlauteren Mitteln griff um sich einen Vorteil zu verschaffen, und wir darauf hin alles aus dem Wettbewerb genommen wurden...

Also rollten wir ohne Zeitnahmeprotokoll weiter nach Sonthofen wo wir an einem Held Megastore pausierten. Der Shop war super sortiert, da hätte man locker einige große Scheine lassen können. Sehr schönes Equipment.

Jetzt steuerten wir auf die nächste Rennstrecke der Tour zu, dem Riedbergpass. Diesen Wertungslauf konnte Alex für sich entscheiden, er verwies Klaus und mich auf die Plätze 2 und 3. Ich kenne nur wenige Pässe die mit solch genialen weiten Kehren und schnellen Kurven ausgestattet sind.

Langsam knurrte uns allen der Magen, und Wolfgang fand ein nettes kleines Restaurant irgendwo "in the middle of nowhere", wo wir es uns gut gehen ließen.

 

Nach der Stärkung ging es weiter in Richtung Dornbirn, um von dort aus über das Faschinajoch und den Hochtannbergpass zurück ins Hotel zu fahren. Leider war das nicht Wolfsgangs stärkste Idee, denn ab Dornbirn wurde die bis hierhin phantastische Tour zur Tortur. Wochenendverkehr, Busse, Holztransporter und weiß der Geier was noch alles verstopften die Straßen derart, dass wir für 50km ca. 2 Stunden brauchten, bei knapp 30 Grad.

Irgendwann kamen wir dann tatsächlich völlig Erledigt im Hotel an. Was soll`s, Siggi brachte sofort kühles Bier, und bis zur Mittagspause war es einfach herrlich.

Da wir eh gerade durchgeschwitzt waren luden wir, gleich nach dem "Ich kühle meinen geschundenen Hintern von innen" Bier,  die Böcke auf die Anhänger. Als mittlerweile eingespieltes Team sind, hatten wir alle 4 Motorräder in knapp 45 Minuten verladen.

Ein letztes Mal ließen wir uns das vorzügliche Abendessen schmecken. Heike wünschte sich Kai`s berühmten Kaiserschmarrn statt der normalen Hauptspeise, und bekam ihn natürlich auch. Ganz vorsichtig formuliert war das der beste Kaiserschmarrn den wir alle jemals gegessen haben. Den letzten Abend ließen wir mit ein paar Bieren und anderen geistigen Getränken ausklingen.

Das Dream Team

 

 

Samstag:


Nach dem letzten ausgiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns vom gesamten Team des Schönauer Hofs. Wobei es auch hier wieder sehr herzlich, und gar nicht geschäftsmäßig zuging. Kai verabschiedete die Männer per Handschlag, die Mädels wurden geknuddelt, Elke knuddelte alle….

So schafft man ein Klima in dem man sich wohlfüht, und gerne wieder kommt.

Als letztes sagten wir unseren neugewonnenen Freunden Gabi, Geli, Klaus und Kurt auf Wiedersehen. Die 4 hatten extra mit dem Start ihrer letzten Tour gewartet um uns zu verabschieden.

 

Hallo ihr 4 Ruhrpott Oldies, mit euch die Alpen unsicher gemacht zu haben hat uns riesig Spaß gemacht.

 

Gegen 10:00 Uhr rollten unsere 2 Gespanne dann endgültig vom Hof und wir machten uns auf in Richtung Heimat.

Wir fuhren wieder die Runde über Düsseldorf, und sind dort gegen 17:30 Uhr aufgeschlagen. Um 19:45 Uhr standen wir in Lemgo vor Winnetous Wigwam.

Heike und ich waren um 20:30 Uhr zu Hause.

 

Die Herford Connection traf um ca. 17:00 Uhr bei Vera ein, und war dann gegen 22:00 Uhr in Hamburg.

Es war ein phantastischer Urlaub, zu dessen Gelingen alle Teilnehmer ihren Teil beigetragen haben.

Danke, das können wir gerne wiederholen.

 

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